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06. Oktober 2020

 

Offensive Psychische Gesundheit: ein wichtiges Zeichen zur richtigen Zeit

 

Im Rahmen einer Kick-Off-Veranstaltung fällt heute der Startschuss für das bundesweite Präventionsprojekt „Offensive Psychische Gesundheit“ der drei Bundesministerien BMAS, BMG und BMFSFJ. Mehr gesellschaftliches Bewusstsein für psychische Erkrankungen und bessere Aufklärung sind zwei der erklärten Ziele. Die DGPPN und ihr Aktionsbündnis Seelische Gesundheit unterstützen die Initiative als First Starter von Anfang an.

 

Psychische Erkrankungen zählen in Deutschland zu den Volkskrankheiten. Knapp 18 Millionen Erwachsene (fast 28 Prozent) sind jedes Jahr betroffen. Mit am häufigsten treten Angsterkrankungen, gefolgt von affektiven Störungen wie Depressionen oder solche durch den Konsum von Alkohol oder Medikamenten auf. Auch Demenzerkrankungen zählen zu den psychischen Erkrankungen mit den stärksten Beeinträchtigungen. Ersten Studien zu Folge haben sich durch die Pandemie in den letzten Monaten Ängste, Stress und Sorgen in der Bevölkerung noch verstärkt. Dennoch werden psychische Erkrankungen nach wie vor oft tabuisiert. Deshalb unterstützen die DGPPN und ihr Aktionsbündnis Seelische Gesundheit als First Starter die „Offensive Psychische Gesundheit“ der drei Bundesministerien Arbeit und Soziales (BMAS), Gesundheit (BMG) und Familie, Senioren, Frauen und Jugend (BMFSFJ) und begrüßen die Initiative als wichtiges Zeichen zur richtigen Zeit.

 

Dazu DGPPN-Präsident Prof. Andreas Heinz:

„Der Schlüssel zu psychischer Gesundheit liegt in der Stärkung der Prävention, Behandlung und Rehabilitation von psychischen Erkrankungen. Die Angebote müssen besser vernetzt und niedrigschwellig zugänglich sein. Zusammen mit einer Verbesserung der Gesundheitskompetenz der Bevölkerung kann so die gesellschaftliche Teilhabe von Menschen mit psychischen Erkrankungen befördert und deren Entstigmatisierung vorangetrieben werden. Darum unterstützen wir die Offensive!”

 

Als zentrale Fachgesellschaft für psychische Gesundheit setzt sich die DGPPN auf verschiedenen gesellschaftlichen und politischen Handlungsfeldern für Maßnahmen zum Schutz der psychischen Gesundheit ein, die auch nach der Pandemiekrise Bestand haben. Nicht nur die „Offensive Psychische Gesundheit“ (siehe Live-Stream Pressestatement Bundesminister Hubertus Heil ab 13:45 Uhr), sondern auch die vor Kurzem ins Leben gerufene „Nationale Demenzstrategie“ von BMFSFJ und BMG, bei der die DGPPN ebenfalls als Akteur mitwirkt, sind wichtige Wegmarken in diese Richtung.

 

Das Aktionsbündnis Seelische Gesundheit in Trägerschaft der DGPPN betreibt auf Seiten der Selbsthilfe intensive Aufklärungs- und Antistigma-Arbeit. Als nationales Netzwerk mit derzeit fast 120 Mitgliedsorganisationen ist es Ausrichter der bundesweiten „Aktionswoche der Seelischen Gesundheit“, die in diesem Jahr unter dem Motto „Mit Kraft durch die Krise“ am 9. Oktober in Berlin startet. Landesweit werden zahlreiche Veranstaltungen und Kampagnen rund um den Welttag der Seelischen Gesundheit zum Thema Corona und Psyche informieren.

 

Anlässlich des Welttags der Seelischen Gesundheit 2019 hat das Aktionsbündnis Seelische Gesundheit im vergangenen Jahr die Kampagne „Grüne Schleife für mehr Akzeptanz für psychische Erkrankungen“ in Deutschland initiiert. Das signalstarke Symbol, das bereits international etabliert ist, wirbt für einen offenen Umgang mit psychischen Erkrankungen und den betroffenen Menschen. Über 150.000 Menschen haben sich inzwischen in Deutschland der Bewegung angeschlossen und tragen die Schleife als Zeichen ihrer Solidarität.

 

Unter dem diesjährigen Leitthema „Psychiatrie und Psychotherapie in der sozialen Lebenswelt“ verbindet der DGPPN Kongress all diese Initiativen. Vom 26. bis 28. November geht er als ausschließlich digitale Veranstaltung auf dem Kongressportal online. Er wird sich vorrangig den Folgen der Pandemiekrise im Zusammenhang mit psychischer Gesundheit widmen, hält aber auch einen Schwerpunkt zum Thema gesellschaftliche Ausgrenzung und psychische Gesundheit bereit. Dem Einfluss von Wohnungslosigkeit und Rassismus auf die psychische Gesundheit kommt dabei besondere Aufmerksamkeit zu. Journalisten können sich vorab kostenfrei akkreditieren.

 

Weitere Infos zur Offensive Psychische Gesundheit finden Sie unter: https://inqa.de/

 

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